Der WM-Triumph der deutschen Fußballer 1954 gilt bis heute als ein Wunder. Tobias Eschers Buch „Die Weltmeister von Bern“ ist eine gelungene Biografie dieser „Jahrhundertmannschaft“.
Manche Zeitgenossen sehen im WM-Erfolg der DFB-Elf 1954 in Bern sogar die wahre Geburtsstunde der Bundesrepublik. Tobias Escher gelingt es, anhand der legendären Fußball-Weltmeisterschaft ein Stück deutscher Geschichte zu erzählen.
Schließlich waren fast alle deutschen Spieler noch als Soldaten im Krieg. Fünf Jahre zuvor war Deutschland noch besetzt gewesen, von einer Bundesliga konnte man in den 1950er-Jahren nur träumen (Buchcover-Abbildung: rowohlt).
„Das Wunder von Bern“ schildert auch das Leben nach dem Erfolg, das nicht selten wenig glamourös war, manchmal sogar in den Alkoholismus führte. Was waren das für Spieler, die aus einem zerstörten Land ohne Profi-Liga kamen und die als unschlagbar geltenden Ungarn besiegten? Und was wurde aus ihnen?
Buchautor Escher, der dem Verein Hamburger Sportjournalisten angehört, verknüpft ihre Lebenswege mit dem Fokus auf Helmut „Der Boss“ Rahn sowie den Brüdern Ottmar und Fritz Walter zu einer großen Erzählung über das Deutschland jener Zeit und die Auswirkungen unverhofften Ruhms.
Text: vhs/row – Aufmacherfoto Unterschriften auf WM-Ball von 1954: GES-Sportfoto/Markus Gilliar/augenklick
Tobias Escher
„Die Weltmeister von Bern – Biografie einer Jahrhundertmannschaft“
Taschenbuch, 432 Seiten
rowohlt, Hamburg, Mai 2024
ISBN: 978-3-499-01442-0
20,00 Euro