Im Verein Hamburger Sportjournalisten wirkt Christoph Schumann schon seit bummelig drei Jahrzehnten als Schatzmeister. Der Segelsport ist seine Leidenschaft. Am 15. Mai begeht das ehemalige VDS-Präsidiumsmitglied seinen 75. Geburtstag.
Hocherfreut nimmt er den Anruf gleich nach dem zweiten Klingeln an. „Ja, hast du eine halbe Stunde Zeit?“, antwortet Christoph Schumann am Tag vor seinem 75. Geburtstag am 15. Mai auf die ehrliche Frage, wie es ihm gehe. Der Hüftschwung sitzt wieder nach der Reha, die eine musste neu, „die Zahl der Ersatzteile wurde nochmal vergrößert“. Doch dann sind wir auch schon beim Hamburger Hafengeburtstag, den der langjährige maritime Moderator am Himmelfahrtswochenende eher leidenschaftslos aus der Distanz betrachtet hatte. „Zu eingefahren, zu viel Routine“, kritisiert „CS“, der sich und anderen gerne immer noch frischen Wind um die Nase wehen lässt.
2021 hat den Job abgegeben, genauso wie das Schatzmeister-Amt im Verband Deutscher Sportjournalisten, welches er zwei Jahrzehnte mit spitzem Bleistift und einem unnachahmlichen Fingerspitzengefühl fürs Machbare geprägt hat. Beim Verein Hamburger Sportjournalisten ist das immer noch so. „Wohl schon 30 Jahre oder so“, sagt Schumann, so genau wisse er das nicht aus dem Kopf. Nächstes Jahr die Wiederwahl!? „Wenn sich endlich die Nachfolge für die Kasse regelt, wäre ich das auch los.“
Ein Dreivierteljahrhundert jung, dann reiche es auch irgendwann. Was nicht heißt, dass sich der dann beinahe 76-Jährige nicht noch einbringen würde, wenn sein Rat gefragt bliebe. Und Christoph Schumann bewahrt sich eine eigene Meinung genauso zu den Entwicklungen in seinem Segelsport, der den ehemaligen YACHT-Reporter, mehrfachen Fachbuchautor und Segellehrer so stark geprägt hat wie der Moderator die Szene und Branche selbst. Schumanns Rederei war die Stimme des Segelns, der Inbegriff der informativen wie unterhaltsamen Kunst, Landratten und Seeleute gleichermaßen von der Faszination des Wassersports zu begeistern.
Beim Segelfrühstück am Mittwochmorgen der Kieler Woche würde er schon gerne vorbeischauen, auch wenn die Enkelin am gleichen Tag Geburtstag hat und der Familienmensch nachmittags noch zur Goldenen Hochzeit soll. „Aber ist das barrierefrei?“, fragt Christoph Schumann völlig zu Recht auch im Namen aller anderen Handicapper. Es ist nicht, aber Ehrengäste werden mit den Händen getragen. Schön mal wieder, diese markante Stimme gehört zu haben. Und ein Prosit auf den 75. Geburtstag. „Vielleicht einen alkoholfreien Gin Tonic“, sagt der Jubilar. Alles Gute und pass weiter auf Dich auf, lieber Christoph. Wir sehen uns in Kiel-Schilksee!
Text: Andreas Kling / Foto: Thorsten Baering